Anfang Februar ging es für einige STC-Nautlius Mitglieder nach Bayern an den malerischen Walchensee, um dessen Unterwasserwelt zu erkunden. Der Walchensee liegt auf einer Höhe von ca. 800m ü.NN und ist somit als Bergsee zu betrachten. Weiterhin zählt er mit einer Tiefe von ca. 190m und einer Fläche von 16,40km² zu den tiefsten und zugleich größten Alpenseen Deutschlands.
Los ging es für die meisten bereits am Freitag nach getaner Arbeit Richtung Urlfeld. Nachdem die Zimmer im Haus Asenstorfer verteilt und bezogen waren und die Ausrüstung sicher in der Garage verstaut war, musste nur noch die erste Nacht überstanden werden und schon konnte am Samstag morgen um 9 Uhr mit der Vorbereitung für den lange ersehnten ersten Tauchgang begonnen werden. Das Wetter spielte zum Glück mit und bescherte uns etwas Sonnenschein.
Nach dem Briefing und der Begutachtung des Tauchereinstiegs, der sich glücklicherweise direkt gegenüber der Unterkunft befand, ging es ans Ausrüstung Anlegen und ab zum ersten (Eingewöhnungs-) Tauchgang.
Was kann man sagen? … kalt… dunkel… tief… wunderschön! Ein tauchender Künstler aus der Gegend hat sich offenbar die Mühe gemacht und in diesem Tauchrevier Gebilde aus Bäumen, Fässern, Toilettensitzen und sonstigen Dingen erstellt, sodass es einiges zum Entdecken gab. Leider kam der Akku meiner Kamera wohl nicht mit den ihm unbekannten Temperaturen zurecht, weshalb er recht schnell die Biege machte, sodass mir von dem Wochenende deutlich weniger Bilder zur Verfügung stehen, als ich mir gewünscht hätte.
Nach ca. 40 Minuten bei ca. 4°C Wassertemperatur kamen alle Taucher*innen zurück an Land. Manche (mich inbegriffen, da dies für mich der erste Tauchgang dieser Art war) glücklich und voll mit Endorphinen; Andere frierend und lauthals schimpfend, da der Trockentauchanzug wohl doch nicht so dicht gehalten hatte, wie erhofft; Jedoch alle wohlbehalten.
Nach einer Aufwärmpause im Café am See ging es dann mit dem Auto um den See herum zum nächsten Tauchplatz namens „Hackl„. Hier befindet sich ein alter VW Käfer auf ca. 20m, den es zu erkunden galt.
Der nächste Tag startete mit einem Tauchgang am „Steinbruch„. Nachdem der doch recht anspruchsvolle Einstieg sicher überwunden war, ging es ab in die Tiefe zu Großfisch und… einem Bären!? Tatsächlich haben sich auch hier bereits Menschen die Mühe gemacht, um den Tauchenden einiges zum Entdecken zu bieten. So kann dort neben Plüschhai und -bär auch ein Spiegel gefunden werden.
Nach der, nun bereits fast schon obligatorischen Mittagspause im Café am See, wurde entschieden den zweiten TG des Tages wieder am Haus Asenstorfer durchzuführen. Bastiaan, Jessica und Sven nutzten die Gelegenheit, um Ihre Skills im Umgang mit der Stage zu trainieren. Während des Tauchgangs stießen sie unerwartet auf einen Schwarm am Grund liegender, fast unbeweglicher Flussbarsche, die offensichtlich in 30m Tiefe ihren Winterschlaf abhielten, was ein sehr beeindruckendes Bild abgab (aber leider nicht dokumentiert wurde).
Den Tagesabschluss bildete dann natürlich ein geselliges Abendessen im Landgasthaus Fischerwirt in Schlehdorf. Dort wurden bei leckerem Essen und Getränken und mit viel Spaß die Bilder der letzten Tage ausgewertet, sowie das Programm für den nächsten Tag geplant.
Während sich Andreas dazu entschied an Tag 3 die Gelegenheit zu nutzen, um bei einem (vermutlich für ihn) gemütlichen Spaziergang von 4h über Schnee und Eis, den Herzogstand zu besteigen, ging es für die anderen zur „Galerie„. Auch Hartmut entschied sich dazu seinem Trocki nochmal eine Chance zu geben und kam ebenfalls mit unter Wasser.
Aufgrund des bevorstehenden anspruchsvolleren Tauchgangs fiel das Briefing hier etwas länger aus und der nicht all zu leichte Einstieg wurde sehr genau begutachtet und analysiert.
Als schließlich alle Teilnehmer sicher im Wasser waren ging es an der Steilwand entlang in die Tiefe. Auf 40m konnte das dort platzierte Wrack eines alten Kastenwagens bestaunt werden, bevor es langsam Zeit wurde wieder an der Steilwand zurück auszutauchen.
Wieder im Café am See sitzend, entschieden sich nur noch Ulrike und ich uns dazu einen letzten Tauchgang zu unternehmen, um wirklich alles mitzunehmen was in den paar Tagen ging. (Unterwasser ist halt eben doch schöner…) Die anderen blieben bei Kaffee und Kuchen einfach sitzen.
Und dann hieß es auch schon Sachen packen für die Abreise am nächsten Tag. Abends saßen jedoch alle nochmal zusammen im Appartement und konnten ein von Ria zubereitetes Festmahl genießen. Bei Wein und Bier wurden die Logbücher ausgefüllt, die Tauchgänge noch einmal Revue passieren gelassen und es wurde (wohl aufgrund eines fast-Unfalls) mit Sven gefachsimpelt über die möglichen Methoden, wie das Problem einer vollen Blase im Trocki am einfachsten und besten (und trockensten) zu lösen sei.
Auch wenn es leider nicht allen Anwesenden vergönnt war an den oder allen Tauchgängen teilzunehmen, sei es aufgrund von Materialschwäche, Krankheit oder anderen Dingen, kann ich mit Sicherheit sagen, dass es schön und eine große Bereicherung für die Gruppe war, dass ihr alle dabei wart!
An dieser Stelle auch großen Dank an Jan für die Organisation und Koordination des Ausflugs, der, meiner Meinung nach, ein voller Erfolg und in Erinnerung bleibendes Erlebnis war.
Sebastian